Die Ausstellung „Friedensmenschen“ von Renovabis, der Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit Menschen in Mittel- und Osteuropa, zeigt auf, wie Frieden und Versöhnung praktisch geht.
Die 24 Fotografien der Ausstellung stellen Menschen vor, die sich für den Frieden einsetzen. Die Fotografin Mariia Varanytska (Ukraine) und der Fotograf Achim Pohl (Deutschland) sind durch
Polen, Bosnien und Herzegowina, die Ukraine und Deutschland gereist und haben die eindrucksvollen Porträts der Ausstellung mitgebracht.
Vernissage
Mo 16. September 2024, 18:00 Uhr
Vadym Kostiuk, Generalkonsul der Ukraine
Thomas M. P. Schumann, Solidaritätsaktion Renovabis
Frieden geschieht durch Menschen. Menschen, die sich genau dafür einsetzen, zeigt die Ausstellung „Friedensmenschen“ des Osteuropa-Hilfswerks Renovabis. Im Rahmen des Kreuzfestes des Bistums
Limburg unter dem Motto „Mit euch“ wird die Ausstellung in der Michaelskapelle auf dem Limburger Domberg zu sehen sein.
Bilder, die durch den Raum schweben
Die insgesamt 24 nahezu lebensgroßen Bilder, von Fotografin Mariia Varanytska (Ukraine) und Fotograf Achim Pohl (Deutschland) gemacht, wurden auf Stoffe gedruckt. Damit „schweben“ die
Porträtfahren durch den Ausstellungsraum und symbolisieren eine Dynamik, die in jedem Engagement für ein friedliches Zusammenleben deutlich wird. Per QR-Code erfahren die Besucherinnen und
Besucher mehr über die Wirkungsorte und Biografien der porträtierten Personen. Die Ausstellung lädt ein, einzelne Aktionen zu entdecken, mit denen jeder Mensch Frieden wachsen lassen kann.
Eröffnung am 12. September
Eröffnet wird die Ausstellung am Donnerstag, 12. September 2024, um 15.30 Uhr mit einer Podiumsdiskussion unter dem Titel: „Der Beitrag der Religionen zum Frieden: Das Leid der anderen
mitfühlen“. Auf dem Podium sitzen Šimo Maršić, Jugendpfarrer aus Sarajevo, Armina Omerika von der Goethe-Universität in Frankfurt, Daniel Neumann, Vorsitzender Landesverband jüdischer
Gemeinden in Hessen und Wolfgang Pax, Generalvikar des Bistums Limburg. Veranstaltungsort ist die Lahnstube des Hotels Nassauer Hof, Brückengasse 1 in Limburg. Zum Besuch der
Podiumsdiskussion können sich Interessierte bis zum Mittwoch, 11. September, unter weltkirche@bistumlimburg.de anmelden. Um 16.45 Uhr schließt sich an die Diskussion
die Vernissage in der Michaelskapelle an.
Die Öffnungszeiten der Fotoausstellung in der Michaelskapelle sind:
Donnerstag, 12. September, von 16.45 Uhr bis 20 Uhr
Freitag, 13. September, von 10.30 Uhr bis 13 Uhr und von 14 Uhr bis 18 Uhr
Samstag, 14. September, von 10.30 Uhr bis 18 Uhr
Sonntag, 15. September, von 11.30 Uhr bis 17.30 Uhr
Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen gibt es beim Fachteam Gesellschaftliche Verantwortung, Winfried Montz, weltkirche@bistumlimburg.de.
die in Kroatien, Bosnienund Herzegowina und Mazedonien
auch mit Unterstützung des Bistums Limburg in der zivilen Konfliktbearbeitung langjährig tätig ist. Informationen zu RAND finden Sie unten.
Dr. Johannes Ludwig, Abteilung Weltkirche des Bistums Limburg und Autor des
Buches "Abschied vom Pazifismus? Wie sich die Friedensbewegung neu erfinden kann". Infos zum Buch finden Sie unten.
Maria Aniol, Faire Mobilität in Frankfurt (angeschlossen an den DGB)
Alexandru Frius, Peco-Institut für nachhaltige Entwicklung e.V.
PéterGyörgy, Caritas Alba Iulia, Siebenbürgen – Rumänien
und Arbeitsmigranten aus Rumänien
"Wir dürfen nicht wegschauen!"
Interview mit Pfarrer Rolf Glaser
Rolf Glaser ist stellvertretender Stadtdekan, Pfarrer der Pfarrei St. Hildegard und in Frankfurt zuständig für Renovabis.
Zahlreiche Pflegekräfte und andere Arbeitsmigranten aus osteuropäischen Ländern arbeiten in Frankfurt in prekären Verhältnissen, ohne feste
Regeln und Ruhezeiten. Die Renovabis-Pfingstaktion 2023 lenkt den Blick auf ihre Situation. Am Samstag, 20. Mai, 15.15 Uhr bis 17.30 Uhr, sprechen Betroffene und Experten in Griesheim.
FRANKFURT.- Bei der Renovabis-Pfingstaktion steht in diesem Jahr die Arbeitsmigration aus Osteuropa im Blick. Auch in Frankfurt gibt es eine große Anzahl von Menschen aus osteuropäischen Staaten,
die auf Zeit zum Arbeiten nach Deutschland gekommen sind und die dabei ganz eigenen Problemen begegnen. Rolf Glaser ist stellvertretender Stadtdekan und Pfarrer der Pfarrei St. Hildegard, in der
das „Hedwigsforum Kirche der Welt“ beheimatet ist. Dort findet jährlich die Renovabis-Eröffnung für Frankfurt statt. Im Interview erzählt Pfarrer Glaser davon, wie er die Situation von
Arbeitsmigrantinnen und –Migranten in Frankfurt wahrnimmt.
Pfarrer Glaser, der Titel der deutschlandweiten Renovabis-Aktion lautet in diesem Jahr „Sie fehlen. Immer. Irgendwo. Arbeitsmigration aus
Osteuropa“. Arbeitsmigration ist auch in Frankfurt ein großes Thema. Welche Herausforderungen stellen sich für Arbeitsmigranten in einer Großstadt?
Ein Hauptproblem ist, dass viele Arbeitsmigranten kein Deutsch sprechen, sich deshalb nur schwer verständigen können und
unser Arbeitsrecht nicht kennen. Das macht sie, leider, zu einer leichten Beute für jene, die das ausnutzen und sie zu völlig unakzeptablen Bedingungen arbeiten lassen.Im Zuge der Vorbereitungen auf das diesjährige Thema haben wir uns beim Frankfurter Netzwerk „Faire Mobilität“informiert,
das über den Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) angesiedelt ist beim Europäischen Verein für Wanderarbeiterfragen. Dort hat man eine gute Einsicht in die Lebens- und Arbeitssituation der
Menschen.
Was haben Sie bei diesem Gespräch über die persönliche Situation der Arbeitsmigrantinnen und –Migranten
erfahren?
Die Situation unterscheidet sich von Branche zu Branche. Wer über eine Agentur als Pflegekraft nach Deutschland kommt, kommt hier in –
einigermaßen – geregelte Verhältnisse. Bei Arbeitern, die für den Bau, für Landwirtschaft oder die Ernährungsindustrie angeworben werden, läuft das oft anders. Es kommt wohl häufiger vor, dass
sie in Frankfurt eintreffen und der Arbeitgeber zwischenzeitlich seine Pläne geändert hat und sie dann ohne Unterkunft und völlig mittellos dastehen. Oder sie sind gezwungen, unter wirklich
schlimmen Bedingungen in völlig überteuerten Wohnungen zu leben, weil sie keine Alternative haben.
Da wäre es hilfreich, die eigenen Rechte zu kennen. Wie gut vernetzt sind Menschen, die aus Ländern wie Polen, Rumänien oder Bulgarien zum
Arbeiten hierher kommen?
Wenn man Glück hat, kennt man schon Landsleute vor Ort oder lernt sie kennen. Das ist aber nicht immer so. Unsere muttersprachlichen Gemeinden
sind gute Anlaufstellen, sie leisten mit ihrer Beratung wertvolle Dienste. Aber natürlich muss man sich erst einmal orientieren und herausfinden, wo man die entsprechenden Institutionen
findet.
Wie kann die Gesellschaft die Menschen erreichen?
Am besten geht das über entsprechende Öffentlichkeitsarbeit, Mundpropaganda, in sozialen Medien. Mitarbeiter des Netzwerks „Faire Mobilität“ sind auch als Streetworker unterwegs. Auch in Griesheim, direkt vor unserer Tür, gibt es eine Wohnunterkunft für osteuropäische Arbeiter, aber es scheint von
den Betreibern nicht gewünscht, dass wir das Gespräch mit den Leuten suchen. Wir hoffen deshalb, dass sie in Gottesdienste kommen, dort kann man sie ansprechen und Hilfe anbieten,
notwendigerweise auf ihrer Sprache. Das ist unsere Aufgabe, die Kirche hat immer eine Anwaltsfunktion für Menschen, die in eine soziale Notlage geraten.
In Deutschland gibt es einigermaßen strenge Regeln, was den Arbeitsschutz betrifft. Bei Menschen, zum Beispiel aus Osteuropa, die rund um die
Uhr in privaten Haushalten als Pflegekraft eingesetzt werden, wird oft „ein Auge zugedrückt“ und zum Beispiel auf feste Ruhezeiten verzichtet. Worauf sollten Privathaushalte, die durch
Pflegebedarf zu Arbeitgebern werden, achten?
Wenn die Menschen über offizielle Wege herkommen, zum Beispiel über Pflege-Agenturen, gibt es oft einen Minimalschutz, also einen Vertrag, in dem
Mindeststandards wie ein freier Tag pro Woche formuliert sind. Ob diese ausreichen – und ob sie umgesetzt werden – ist eine ganz andere Frage. Für die Familien von Pflegebedürftigen bringt es
natürlich Betreuungsprobleme mit sich, wenn die Pflegerin einen Tag frei hat, daher ist der Druck entsprechend hoch, auf den freien Tag zu verzichten. Dabei wäre es sehr wichtig, dass die
Familien es als Selbstverpflichtung ansehen, ihren Pflegekräften freie Tage und feste Ruhezeiten zu stellen. Und übrigens auch, ihnen ein anständiges Zimmer zu geben, keinen Kellerraum. Und es
braucht vor allem eine bessere gesetzliche Regelung der häuslichen Pflege durch Pflegekräfte und ihrer auskömmlichen Finanzierung, auch mit öffentlichen Mitteln. Familien können eine wirklich
faire Entlohnung nicht alleine stemmen!
Ohne freien Tag arbeiten die Pflegekräfte ja im Grunde rund um die Uhr. Was macht das mit einem Menschen?
Das Hauptproblem ist wohl die psychische Belastung und Überlastung. Nicht nur der Körper muss ja regenerieren, auch die Seele braucht Zeit, um
sich zu sammeln und zu erholen. Wer im deutschen Arbeitsrecht Bereitschaftsdienst verrichtet, bekommt eine Vergütung, Bereitschaftsdienst ist Arbeitszeit. Bei den Pflegekräften in
Privathaushalten ist das oft nicht der Fall – und wird auch nicht eingefordert, weil die Pflegenden die deutschen Rechte nicht kennen. Wir als Gesellschaft dürfen da nicht wegschauen.
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Renovabis-Eröffnung 2023: „Sie fehlen. Immer. Irgendwo. Arbeitsmigration aus Osteuropa“
Samstag,20. Mai 2023, 15.15 Uhr bis 17.30 Uhr, anschließend Gottesdienst
St. Hedwig – Pfarrei St. Hildegard, Elsterstraße 18
Statements aus Perspektive von Arbeitsmigranten hier in Frankfurt und aus Sicht des Herkunftslandes Rumänien, anschließend moderiertes
Gespräch
Gäste:
·Aus dem Frankfurter-Faire Mobilität-Team (FM) Alexandru Frius, der durch seine Tätigkeit in Vereinen Kontakte in die Arbeiterunterkunft nach Griesheim schon
seit Jahren pflegt, und Maria Aniol (Schwerpunkte ihrer Arbeit liegt auf den Branchen: Leiharbeit, Saisonarbeit in der Landwirtschaft, häusliche Pflege (sog. 24-Stunden-Pflege) und teilweise
internationaler Straßentransport) aus dem FM-Team.
·Georgi Peter aus der Diözese Alba Julia, Rumänien
Schon 1999 ist die Frauengemeinschaft mit dem Namen Marias Kinder (Deki
Mariam) gegründet worden. Sie hat eine große Rolle in der Gemeinde gespielt und spielt sie auch heute noch.
In St. Hedwig haben in den vergangenen 25 Jahren viele Tätigkeiten
stattgefunden und es ist viel gegründet worden,zZ.B Frauen-Gemeinschaft, Chor, Katechese für die Kinder, Bibel Kreis, Begegnung von Jugendlichen aus ganz Europa, Diakon und Priester Weihe.
In diesem Jahr, von Donnerstag den 3. August bis Sonntag 6. August, hatten
wir mehr als 300 junge Leute als Gäste in der Gemeinde. Es war ein großartiges Erlebnis in St. Hedwig. Die Jugendlichen kamen aus den Niederlande, Frankreich, aus der Schweiz und aus ganz
Deutschland.
Am Sonntag den 6. August begann der Jubiläumsgottesdienst um 10:00 Uhr. Die
Kirche war voll. Es waren vier Priestern und sechs Messdiener und auch vier Chorgruppen.
Gegen 13:30 Uhr war die Eucharistiefeier beendet und es folgte ein leckeres
traditionelles Mittagessen. Das Jubiläum war gegen 23:00 Uhr beendet. Es ist ein unfassbar schönes Fest gewesen. Ich wünsche mit diesem kleinen Artikel beim Lesen viel Spaß.
Medhanie Uqbamichael Yohanes
Kaplan in St. Hildegard
Frankfurt am Main Griesheim
Feierliche Eröffnung
der Renovabis Pfingstaktion
für die Stadtkirche Frankfurt am Main
am Samstag, den 20. Mai
2023
Katholische Kirche St. Hedwig
Elsterstraße 18, 65933 Frankfurt
15:00 Uhr:Beginn mit Kaffee und Kuchen
15:30 Uhr bis 17:30 Uhr:
Gesprächsrunde zur Situation der Arbeitsmigrant*innenin
zur Frankfurt und den Auswirkungen der Arbeitsmigration auf die Herkunftsländer
mit
Maria Aniol, Faire Mobilität in Frankfurt (angeschlossen an den DGB)
Alexandru Frius, Peco-Institut für nachhaltige Entwicklung e.V.
„Dem glaub ich gern – was Ost und West verbinden kann“, unter diesem Motto findet am Samstag, den 28. Mai die stadtweite
Eröffnung der Pfingstaktion von Renovabis in der Kirche St. Hedwig, Elsterstr. 18 in Frankfurt statt. Als Gesprächspartner, Hauptzelebrant und Prediger erwartet das Hedwigsforum den
Hauptgeschäftsführer des Hilfswerkes Renovabis, Prof. Dr. Thomas Schwarz. Veranstaltungsbeginn ist um 15.30 Uhr,
um 16.00 schließt sich ein Gespräch mit Thomas Schwarz an. Um 18.00 Uhr ist dann der Festgottesdienst.
Inmitten einer Glaubwürdigkeitskrise der kath. Kirche verweist Renovabis auf die tatkräftige Solidarität von Christen in Ost und West, die Glaubwürdigkeit aufbaut und stärkt.- Dabei ist, durch den verbrecherischen Angriffskrieg Russlands seit dem 24. Februar, die
Ukraine im besonderen Focus gerückt. Renovabis hatte dort, wie in anderen Ländern, zahlreiche Partnerorganisationen. Über den Kontakt zu
diesen Organisationen kann nun schnell und unbürokratisch Hilfe geleistet werden, ebenso in den Nachbarländern, in denen ukrainische Flüchtlinge ankommen.
2021 hat Renovabis in der Ukraine 51 Projekte mit insgesamt 5.956.013,39 € gefördert. 2022 hat es seit Kriegsbeginn bisher insgesamt 66 Projekte zur Unterbringung, Versorgung und Betreuung von
ukrainischen Kriegsopfern und Geflüchteten innerhalb und außerhalb der Ukraine mit einer Gesamtsumme von gut 3 Millionen Euro unterstützt (Stand: 12. Mai 2022), z. B. die ukrainische „Caritas
spes“ bei der Schaffung und Ausstattung kleinerer Schutzräume in Odessa, Luzk, Kyiv und Berdyansk oder die kath. Universität in Lviv (Lemberg), die mit ihrem Netzwerk von tausenden Freiwilligen
die Hilfe für Kriegsopfer und Flüchtlinge in der Stadt koordiniert. Ebenso fördert Renovabis eine Jugendhaus in den Karpaten, in dem 80 Frauen und Kinder untergekommen sind.
Nicht nur in der Ukraine ist Renovabis aktiv. 2021 hat es in 33 Ländern 488 Projekte mit der Gesamtsumme von 22.796.001,39 € gefördert, darunter auch in Russland.
Über die Situation in der Ukraine, aber auch über die Perspektiven Ost-West-Dialog sowie die die zukünftige Arbeit von Renovabis führt das Hedwigsforum mit Thomas Schwarz das Gespräch und lädt zu
dieser Veranstaltung ein.
Listen to the East
Einladung zur Online-Veranstaltung am
Donnerstag,24. März 2022,18.00 - 19.15 Uhr
Serbien: Ein Land in der Sackgasse? Die Wahlen am 3. April werden zur wichtigen
Weichenstellung für die Region
Mit dem Krieg in der Ukraine wächst in Europa auch die Sorge vor neuen Spannungen im westlichenBalkan. Die serbische Regierung hat im
UN-Sicherheitsrat zwar nicht für Russland gestimmt, aber dieBoulevardmedien des Landes positionieren sich gegen die Ukraine und feiern Putins Kriegsführung.Das sorgt in den Nachbarländern, vor allem
in Bosnien und Herzegowina und Kosovo für Sorge undUnruhe. Für
die EU rückt die Frage der stärkeren Annäherung der Region wieder mehr in denVordergrund. Die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in
Serbien am 3. April werden zu einem wichtigenDatum für die weitere Ausrichtung des Landes. Der populistische Präsident Aleksandar Vučić, derseit 2017 im Amt ist, will erneut antreten. Ein Machtwechsel ist kaum zu
erwarten, die Opposition istschwach und zerstritten. Seit 2012 ist Serbien EU-Beitrittskandidat, zugleich sucht die Regierungaußenpolitisch und wirtschaftlich die Nähe zu Russland und China. In der Bevölkerung ist
dieStimmung geteilt: Ein Teil wünscht die Annäherung an die EU, anderen ist vor allem die traditionelleNähe zu Russland wichtig.
Im Gespräch:
Prof. Dr. Marie-Janine Calic, Historisches Seminar,Ludwig-Maximilians-Universität München Dr. Vedran Džihić, Österreichisches Institut für Internationale Politik, Wien Aleksandra Tomanić, European Fund for the Balkans, Belgrad
Moderation:
Gemma Pörzgen, Freie Journalistin mit Osteuropa-Schwerpunkt, Chefredakteurin von „OST-WEST. Europäische Perspektiven“
Am Samstag, den 8. Mai 2021 fand in der Kirche Mariä Himmelfahrt, Frankfurt-Griesheim, die stadtweite Eröffnung der Renovabis Pfingstaktion statt. Sie begann mit einem
Gottesdienst um 18 Uhr, der trotz der schwierigen Bedingungen durch die Pandemie mit rund 50 Teilnehmenden vor Ort und weiteren, die im Lifestream aus Ost und West zugeschaltet waren, auf sehr
gute Resonanz stieß.
Thema des Gottesdienstes unter der Leitung von Pfarrer Rolf Glaser war die Enzyklika "Laudato Si" von Papst Franziskus, in der es um die Gestaltung einer lebenswerten Zukunft in unserem
"Gemeinsamen Haus" geht.
Gemeindereferent Ruben Manger führte in das Thema ein. Pastoralreferent Rolf Müller vertiefte es anhand der Lesung aus dem Brief des Apostel Paulus an die Kolosser und der Enzyklika "Laudato Si".
Was ist die Schöpfung überhaupt und welche Rolle spielen wir Menschen darin? Was ist der Auftrag der Kirche in Bezug auf die Schöpfung? Diese Fragen greift Papst Franzikus in seiner Enzyklika
auf. Pfarrer Rolf Glaser führte diese Gedanken in seiner Predigt zum Evangelium nach Matthäus 6 ("Sorgt Euch nicht ...") fort.
Der Gottesdienst und die anschließende Gesprächsrunde (ab 1:37) sind auf Youtube anzusehen:
Nach dem Gottesdienst wurde die Kirche gelüftet und die Teilnehmenden auf dem Hof vor dem Gemeindehaus vom Ehepaar Zentini mit Flaschengetränken und einzeln verpackten Brezeln versorgt.
Um 19.15 Uhr ging es dann wieder in die Kirche zum zweiten Teil der Veranstaltung, - einer Gesprächsrunde zum
Thema"Die Erneuerung des Angesichts der
Erde
als Herausforderung für Christen weltweit".
(Auf Youtube - Link siehe oben - ab 1:37)
Zunächst wurdenVideos über die
ökologischen Aktivitäten der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche Kiew/Kyiv und der Ukrainischen Katholischen Universität, Lemberg/Lviv gezeigt.Eine perönliche Teilnahme von Gästen aus
der Ukraine war aufgrund der Pandemie leider nicht möglich. Pfarrer Rolf Glaser dankte Vitaly Herasguniv (Kiew) und Ihor Kosyk (Lemberg) für ihre Bereitschaft, mit den Videos einen
Beitrag zu dieser Renovabis-Eröffnung zu leisten und uns auf diese Weise ihre Verbundehheit zu zeigen. Die Videos stehen hier zum Ansehen oder Download zur Verfügung:
Im Anschluss daran berichteten Miriam Albensoeder und
Andreas Pechan, zwei im Klimaschutz aktive Gemeindemitglieder, sehr eindrücklich von ihrem politischen Engagement zur Klimagerechtigkeitund konkreten Maßnahmen zum Klimaschutz durch das Umweltmanagement EMAS in Nied.
Ebenso stieß das Umweltmanagement in der Nieder Gemeinde auf großes Interesse.
Verwaltungsratsmitglied Andreas Pechan beantwortete die Fragen der Teilnehmenden, berichtete von den Hürden bei der Umsetzung und wies auf das Umweltmanagement im Bistum Limburg hin, dem sich die Nieder Gemeinde anschließen will.
Wegen der Einschränkungen der Pandemie wurde auch dieser zweite Teil auf eine Stunde begrenzt. Dennoch war es eine sehr gelungende Veranstaltung, die deutlich machte, wie viele Christinnen und
Christen in Ost und West sich für den Klimaschutz und Klimagerechtigkeit einsetzen und dass ein noch größeres Engagement erforderlich ist. Jede und jeder einzelne von uns kann hierzu einen
Beitrag leisten.
Mehr zur diesjährigen Renovabis-Pfingstaktion finden Sie hier.
auf diesem Weg wollte ich mich nochmal bedanken für Ihren großen Einsatz zur Eröffnung der Renovabis-Pfingstaktion in Frankfurt im Hedwigsforum in St. Hedwig am
vergangenen Samstag. Es ist keineswegs selbstverständlich, dass ungeachtet der Beschwernisse und Auflagen bei Veranstaltungen dennoch an Solidarität mit unseren Schwestern und Brüdern in Mittel-,
Ost- und Südosteuropa erinnert wird. Deshalb auch im Namen der Menschen in den Partnerländern von Renovabis ein großes Dankeschön! Bitte geben Sie dies auch an alle Beteiligten in der Gemeinde
einschließlich Herrn Rolf Müller weiter.
(...)
Ich wünsche Ihnen und der ganzen Gemeinde in FFM-Griesheim gute letzte Vorbereitungstage auf Pfingsten und ein vom Heiligen Geist wahrhaft inspiriertes Fest!
Dr. Markus Ingenlath
Geschäftsführer
Abteilungsleiter Kommunikation und Kooperation
Renovabis e.V.
Spenden an Renovabis per Überweisung:
Mit einem Gottesdienst am
Samstag, den 23. Mai 2020um 18 Uhr
eröffneten wir für die Stadtkirche Frankfurtdie alljährliche
Pfingstaktion vonRenovabis(Hilfswerk
für Osteuropa)
in St. Hedwig, Elsterstr. 18,65933 Frankfurt
mit einem Glaubenszeugnis von Ana und Otto Raffai,Sesvete/Kroatien
Der Gottesdienst wurde live übertragen und kann hier angeschaut werden:
die in Kroatien, Bosnienund Herzegowina und Mazedonien
auch mit Unterstützung des Bistums Limburg in der zivilen Konfliktbearbeitung langjährig tätig ist. Informationen zu RAND finden Sie im Anhang unten.
Die Veranstaltung wurde live gestreamt und kann hier angeschaut werden:
Per Skype: Anaund Otto Raffai, RAND Sesvete/Kroatien Rolf Glaser, Hedwigsforum, Pfarrer und stellvertretender Stadtdekan Sarah Czichowsky, Abteilung Weltkirche des Bistums Limburg,Moderation Dr. Markus Ingenlath, Geschäftsführer von Renovabis Rolf Müller, Hedwigsforum, Übermittlung der digital eingehenden Fragen in den Talk
Winfried Montz, Abteilung Weltkriche des Bistums Limburg, Kommentarbetreuung und Schreibantworten im Internet
Veranstalter war das Hedwigforum, Frankfurt-Griesheim, in Zusammenarbeit mit der Abteilung Weltkirche im Bischöflichen Ordinariat
Limburg.
Die Messe wurde von Pfarrer Rolf Glaser gehalten, der auch die Begrüßung vornahm; als Prediger konnte Pfarrer Mykhailo Fetko aus der Ukraine von der
Griechisch-katholischen Kirche gewonnen werden.
Ausgehend vom Evangelium (Joh. 17,20-26, Jesu Fürbitte für alle Glaubenden und Einheitsbitte) erläuterte Pfarrer Mykhailo Fetko ausgehend von der Einheitsbitte, dass wohl kein Wunsch Jesu
weniger erfüllt wurde, als genau diese Einheit im Glauben. Die Welt ist zerstritten, aber nicht nur dort, auch in der Politik, in der Schule, in der Familie, ja selbst unter Christen ist man
von der Einheit weit entfernt.
Es fehle an Brücken zwischen den Menschen, Parteien und Interessensgruppen, Völker und Religionen. Hier sei der Glaube an Jesus Christus eine wichtige Inspirationsquelle für alle
Menschen, die Brücken bauen. Das Leben Jesu habe die Menschen, die an ihn glauben, verändert. Alle zivilisatorische Errungenschaften in der westlichen Welt haben wir Jesus zu verdanken. Nicht
umsonst wird der Papst als Pontifex Maximus, also oberster Brückenbauer bezeichnet. Papst Franziskus spricht oft von der Kultur der Begegnung, das barmherzige Zugehen auf den anderen.
Nach dem Festgottesdienst hielt dann Pfarrer Mykhailo Fetko noch einen Vortrag über das Thema „Lernerfahrungen 5 Jahre nach dem Euromaidan: Gewinne, Verluste, Hoffnungen„.
Moderiert wurden die Einleitung sowie die nach dem Vortrag gestellten Fragen und Antworten von Herwig Steinitz (Stellv. Bundesvorsitzender der Ackermann-Gemeinde
und Mitglied des Hedwigsforums).
Beginnend mit einem Zitat von John Doring: Education is not preparation for life; education is life itself – Bildung ist nicht die Vorbereitung auf das Leben, sondern es ist das Leben
selbst, führte er aus, dass das Lernen existenziell ist. Lernen beinhaltet alle Möglichkeiten für die Zukunft.
Zunächst analysierte Pfarrer Mykhailo Fetko das post- bzw. neosowjetische politische Modell vor den Ereignissen des Maidan. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion nach 1989 bildete sich das
neosowjetische Modell heraus, das Elemente der alten kommunistischen Ideologie, aber auch Elemente des Kapitalismus des westlichen Systems enthielt.
Das System hat gelernt zu imitieren und vorzugeben etwas anderes zu sein, als es tatsächlich ist. Demokratische Funktionen werden simuliert durch Manipulation und Gebrauch einer Sprache mit
doppelter Semantik. Es werden Worte benutzt wie Demokratie, Gerechtigkeit, etc., die jedoch eine andere Bedeutung erhalten. So werden die Bedeutungen auf die eigene Bedürfnisse hin angepasst.
Wenn zum Beispiel von Demokratie gesprochen wird, so ist in Wirklichkeit Gewalt und Kriminalitität vorherrschend. Auf der anderen Seite erhält das neosowjetische System einen quasi-religiösen
Anstrich. So werden verschiedene Elemente zu einer neuen Ideologie vermengt, mit der man das eigentliche Vorhaben verschleiert. Bis 2013 war dieses System unter der Herrschaft von Präsident
Wiktor Janukowitsch auch in der Ukraine zu sehen. Hierbei spielt die orthodoxe Kirche eine entscheidende Rolle, da viele religiöse Elemente Eingang in das neosowjetische Modell gefunden hat.
Die Proteste am Maidan wurden ausgelöst durch die Weigerung des Präsidenten Wiktor Janukowitsch, das Assoziierungsabkommen mit der EU zu unterschreiben. Die Weigerung war jedoch – so Pfarrer
Mykhailo Fetko – nicht der eigentliche Grund, sondern der eigentliche Konflikt wurde erst ausgelöst, als die Polizei die Demonstranten verprügelte. Ein System, das seine friedlich
protestierende Bevölkerung niederprügelt, hat seine Legitimation verloren. Zunächst noch europäisch ausgerichtet, ging es jetzt zunehmend um grundlegende Menschenrechte und Menschenwürde, die
immer stärker eingeschränkt wurden. Dabei kamen mehr als 100 Menschen ums Leben. Auch wollte man keinesfalls zurück zu sowjetischen Verhältnissen/Einflüssen.
Nach dieser Einführung erläuterte Pfarrer Mykhailo Fetko – Bezug nehmend auf das Thema – nun die weitere Entwicklung: Schwierige Lage seit fünf Jahren, sowohl für die Regierung, als auch für
das Volk:
Annexion der Krim
Krieg im Osten der Ukraine
viele Getötete
fast 2 Millionen Binnenflüchtlinge
Inflation
viele junge Menschen haben das Land verlassen
Schon 2014 war klar, dass der Umbau der Ukraine von einem korrupten Staat in eine Demokratie schwierig werden würde.
Dabei ist es bemerkenswert, dass die ausländischen Partner die Situation optimistischer einschätzten, als die internen Experten und das Volk selbst, was sicher auch an den übertriebenen
Erwartungen nach einer Revolution lag. Problematisch war es auch, dass die allgemeine und wirtschaftliche Erholung des Landes nicht so schnell wie gewünscht voranschritt. Trotzdem sind
Fortschritte erkennbar, die zur langsamen Erholung des Landes führen.
Die Gewinne des Maidan sieht Pfarrer Mykhailo Fetko im:
Zusammenhalten der Bevölkerung nach der Annexion der Krim-Halbinsel,
im Neustart des politischen Systems,
die Ratifizierung des Assoziierungsabkommens mit der EU und
der Visaliberalisierung für ukrainische Bürger sowie
die Dezentralisierungsreform und
Gesundheitsreform.
Auch gibt es jetzt mehr Transparenz bei der Ausgabe öffentlicher Mittel für den Medikamentenkauf.
Verbesserter Zugang zu öffentlichen Einrichtungen im Internet,
Fortschritte im Banksystem.
Schaffung einer Antikorruptionsinstitution.
Verluste seit dem Maidan:
Empörung und der Wunsch nach Gerechtigkeit der Menschen seit dem Angriff auf Protestierende 2013 bildeten eine mächtigen Impuls zur Entstehung des Euro-Maidans,
jedoch ist die Justiz bis heute nicht reformiert, die Schuldigen noch nicht zur Rechenschaft gezogen worden.
Freilassung einiger verdächtigter Polizisten
Fehlende Aufklärung der Morde an Journalisten und Bürgerrechtler
Ineffektives Gerichtssystem
Bürokratie und Oligarchen als Hindernisse für eine Neuentwicklung
Positiv ist zu vermelden, dass die Einbindung in das europäische Umfeld Fortschritte verzeichnet
Dekommunisierungspolitik und Stärkung der ukrainischen Nationalidentität
Gründung der Orthodoxen Kirche
Es bleibt jedoch abzuwarten, ob diese Erfolge die Probleme bei der inneren Modernisierung kompensieren.
Renovabis-Pfingstaktion für die Stadtkirche Frankfurt eröffnet
Am 12. Mai 2018 eröffnete das Hedwigsforum die jährliche Pfingstaktion von Renovabis für die Stadtkirche Frankfurt mit einem Festgottesdienst und einem Podiumsgespräch zum Thema „Die
Heilige Hedwig und das Europa von heute“.
Pfarrer Rolf Glaser erinnerte bei seiner Begrüßung zu Beginn des gut besuchten Gottesdienstes daran, dass das Hilfswerk Renovabis in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiert.
Als „Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa“ wurde Renovabis im März 1993 von der Deutschen Bischofskonferenz ins Leben gerufen. Das Hedwigsforum
ist dem Hilfswerk deshalb besonders verbunden.
Auch Abt Andreas Range O‘Cist, Marienstatt, der den Gottesdienst leitete, hob die Verdienste von Renovabis hervor. Seit 1993 half das Hilfswerk Menschen in 29 Staaten in Mittel-,
Ost- und Südosteuropa bei der Verwirklichung von rund 22.600 Projekten mit einem Gesamtvolumen von gut 697 Millionen Euro (Stand Februar 2017). Die Mittel fließen in kirchlich-pastorale,
sozial-caritative sowie in Bildungs- und Medienprojekte. Dabei steht der Grundsatz Hilfe zur Selbsthilfe im Mittelpunkt. Die Mittel von Renovabis werden eingesetzt, um Kirchen und Gemeindezentren
zu bauen und Familien-, Frauen- und Jugendzentren auszustatten, Heime für Waisen- und Straßenkinder zu unterhalten und Priester, Ordensleute und in der Seelsorge tätige Laien auszubilden. Ferner
werden Gelder für kirchliche Schulprogramme und Lehrerfortbildung, für Studienbeihilfen und journalistische Nachwuchsförderung aufgewendet.
Ausgehend von den Abschiedsreden Jesu im Evangelium begann Abt Andreas Range seine Predigt mit einem Zitat des Frankfurter Jesuiten Norbert Lohfink: „Kann Babylon verwandelt werden?“ und fragte:
Kann Frankfurt verwandelt werden? Verwandlung geschieht, wenn nicht Egomanie, Abschottung und Feindschaft, sondern Versöhnung, Gemeinschaft, Kommunion das Miteinander prägen. In seinem Kloster,
das ja von Mauern umgeben ist, gebe es zum Beispiel eine Pforte. Nach dem Willen des Heiligen Benedikts ist diese Pforte Tag und Nacht besetzt, damit das Klopfen gehört wird. Ein starkes Bild! Es
gilt aufmerksam und präsent zu sein für diejenigen, die bei uns anklopfen.
Die Heilige Hedwig hatte die Spannkraft, trotz aller Tiefschläge eins zu werden und eins zu bleiben und sich für Versöhnung einzusetzen. Dies gründete auf zwei Fundamenten: Der Liebe zur Bibel
und dem Gebet um den Heiligen Geist. Renovabis heißt übersetzt: Du wirst erneuern. Für Abt Andreas heißt das, der Buchstabe allein reicht nicht, auch nicht der der Heiligen Schrift. Es bedarf
auch des Gebets und des Heiligen Geistes, der unser Handeln leitet und unsere Liebe erneuert. Das Christentum habe noch gar nicht richtig begonnen, zitiert er einen von ihm geschätzten polnischen
Dichter. Das neue Jerusalem vor Augen, bedürfen wir der ständigen geistlichen Erneuerung!
Nach dem Gottesdienst und einem liebevoll zubereiteten Imbiss folgte ein Podiumsgespräch, das Günther Adam, Erziehungswissenschaftler, Theologe und katholischer Bezirksreferent
a.D. moderierte.
Der Saal war gut gefüllt - trotz Brückentag und Katholikentag. Das Thema Europa bewegt doch viele!
Neben Abt Andreas Range war Prof. Dr. Friedhelm Hengsbach SJ (rechts), Deutschlands führender Sozialethiker, zu Gast.
„Was ist los mit dir, Europa?“ fragte Papst Franziskus, als er mit dem Karlspreis der Stadt Aachen ausgezeichnet wurde. So heißt auch das neue Buch von Friedhelm Hengsbach, in dem er dieser Frage
nachgeht, ein radikales Umdenken fordert und Ideen für den gerade beginnenden Diskurs zu einer Reform der EU liefert. Europa muss sich neu erfinden, wenn es überleben will, so seine Überzeugung.
Engagiert und sehr kurzweilig trugen die Gäste ihre Analysen zur derzeitigen Situation Europas vor.
Hengsbach betonte, Europa müsse auch eine soziale Union sein. Derzeit leide es unter dem neoliberalen Erbe, das sich in drei Postulaten manifestiere:
1. Der Markt sei die Urform des Handelns und Kern der urbanen Lebensform. – Das schließe allerdings die nicht Marktfähigen aus.
2. Alles, was privat angeboten werde, sei billiger. – Die zunehmende Privatisierung führe jedoch zu einer sich vergrößernden Schere zwischen Arm und Reich.
3. In wohlhabenden Staaten spiele Geld immer weniger eine Rolle als Tauschmittel, sondern vielmehr als Anlage. – Daher diktierten vornehmend die Finanzmärkte die Richtung.
Der geistige und auch der politische Horizont kommt laut Hengsbach in Europa zu kurz. Die großen Persönlichkeiten und positive Geschichten, die es in Ost und West gebe, könnten Europa stärken.
Die Heilige Hedwig zum Beispiel war und blieb eine politische Frau. Sie lebte und handelte als Herzogin und nicht als Ordensfrau.
Für Abt Andreas bedarf es der Hoffnung auf ein neues Miteinander und der Offenheit für andere Kulturen. Der Teilung und Konfrontation von Ost und West sei entgegenzuwirken. Es gelte, „auf beiden
Lungen zu atmen“. Für ihn ist vor allem zivilgesellschaftliches Engagement erforderlich. Die Potenziale der Kirchen lägen im sozial-caritativen Einsatz, mit dem sie das soziale und politische
Miteinander in Europa fördern könnten.
Zum Abschluss der angeregten Diskussion dankte Pfarrer Rolf Glaser den Gästen mit Spezialitäten aus der örtlichen Apfelweinkelterei.
Für die Fotos danken wir Klaus-Dieter Then vom Hedwigsforum.
Zum Vergrößern klicken Sie die Bilder bitte an.
Am
Samstag, den 27. Mai 2017
um 18.00 Uhr
eröffnen wir für die Stadtkirche Frankfurt
die alljährlichePfingstaktion
von
Renovabis (Hilfswerk für Osteuropa)
in St. Hedwig, Elsterstr. 18,
65933 Frankfurt
mit
Stadtdekan Dr. Johannes zu Eltz
(Hauptzelebrant)
Dabei wird es unter dem Motto
„Unser gemeinsames Haus Europa –
was ist es uns wert?“
schwerpunktmäßig um die Stärkung des europäischen Gedankens
angesichts der verschiedenen Krisensymptome in Europa gehen.
Nach dem Gottesdienst:
19.15 Uhr – 21.00 Uhr
Podiumsgespräch mit Europapolitikern
(mit Imbiss)
Verena David,Frankfurter Stadtverordnete,
Europaliste der hessischen CDU
MilanHoráček, 2004-2009 Mitglied des Europaparlaments für Bündnis 90/Die Grünen; Schwerpunkte Außen- und Sicherheitspolitik,
Osteuropa und Menschenrechte sowie
Dr. Oliver Strank, Bundestagskandidatder SPD, vormals tätig in der ständigen Vertretung Deutschlands bei den
Vereinten Nationen.
Von kirchlicher Seite wirdDr. Matthias Belafi,
Referent Gesellschaft und Soziales, Europäische Union der Deutschen Bischofskonferenzvertreten sein.
Moderiert wird die Podiumsdiskussion von
Herwig Steinitz von der Ackermann-Gemeinde,
früher: Leitender Referent im Bischöflichen Ordinariat Limburg.
ab 21.00
Uhr:
Public Viewing zum DFB-Pokalfinale 2017,
2. Halbzeit
Herzliche
Einladung!
Eröffnung der
Renovabis-Pfingstaktion
für die Stadtkirche Frankfurt
Die Eröffnung der diesjährigen Renovabis-Pfingstaktion für die Stadtkirche Frankfurt fand am Samstag, den 7. Mai 2016 um 18 Uhr in St. Hedwig statt. Weihbischof Dr.
Thomas Löhr stand dem feierlichen Gottesdienst vor, der sehr gut besucht war. Wie immer war seine Predigt tagesaktuell und sehr inspirierend. Er schlug den Bogen von derVerleihung des Karlspreises an Papst Franziskus und dessen Rede am Tag zuvor (hier nachzulesen) zu dem Engagement für Flüchtlinge in Europa und vor Ort.
Er betonte dabei seine Verbundenheit mit der Arbeit des Hedwigsforums, die auch stets spürbar ist.
Musikalisch wurde der Gottesdienst von unserem Organisten Herrn Schäfer und dem Jugendchor der Eritreischen Gemeinde, der auch eritreische Flüchtlinge in seinen
Reihen aufgenommen hat, gestaltet.
Nach dem Gottesdienst und einem Imbiss stellten Péter Krabót und Istvan Boszoki von der Katholischen Jugendstiftung
-Katolikus Ifjúsági Alapítvány aus Szeged / Ungarn das Projekt "Migrant
Info Point" vor. Unterstützt wurden sie von einem ehrenamtlichen Dolmetscher der Katholischen Ungarischen Gemeinde in Frankfurt."Die Haupt- und Ehrenamtlichen packen und verteilen Essenspakete ... Die
Partner sehen aber noch einen großen Mangel, auf den bislang weder die Behörden noch andere zivilgesellschaftliche Organisationen reagieren: Die Migranten haben kaum Zugang zu Informationen bzw.
zu Kommunikation ... Zwar haben sie oft Handys, weil diese ihre einzige verbliebene Verbindung zu Familie und Freunden sind, sie haben aber kaum Gelegenheit, die Akkus aufzuladen, und es gibt in
den Flüchtlingseinrichtungen auch kein Internet, das sie nutzen könnten ... In Reaktion auf den Mangel, den sie beobachtet haben, entwickelten die Partner von der Jugendstiftung Szeged die
Projektidee eines mobilen 'Migrant Info Points'." (aus dem Projektbericht - siehe unten).
Impressionen - zum Vergrößern auf das Bild klicken:
(Bilder: Barbara Sadrina-Wagner und Heinz-Jürgen Herbert)
RENOVABIS-Pfingstaktion 2015
RENOVABIS (Übersetzung: "Du wirst das Antlitz der Erde erneuern") half seit seiner Gründung 1993 in 29 Staaten im Osten Europas bei der Verwirklichung von rund 20.760 Projekten mit einem Gesamtvolumen von gut 632 Millionen Euro (Renovabis-Jahresbericht 2014 - Stand März 2015). Verschiedene Beispiele:
Am 9.5.2015 haben wir in St. Hedwig in einem feierlichen Gottesdienst mit anschließendem Gespräch für die Stadtkirche Frankfurt die Pfingstaktion von RENOVABIS eröffnet. Pfingstaktion bedeutet Information zu den Aktivitäten von Renovabis und Kollekte für die armen und bedürftigen Menschen im Osten Europas.
Thema des Gottesdienstes und Gespräches mit dem Caritasdirektor aus der Ukraine, der Caritasdirektorin aus Frankfurt und dem Domkapitular aus Limburg war die Flüchtlingsproblematik in der UKRAINE. Dort sind ca 1,2 Millionen Menschen innerhalb des Landes auf der Flucht. Insbesondere leiden alte Menschen und Kinder unter den Folgen des Krieges im Osten des Landes.
Die Kirche
ist für viele die letzte Hoffnung
Bei einem Besuch der Renovabis-Geschäftsstelle in Freising hat der ukrainische Bischof
Bronisław Bernacki um Hilfe für die vom Krieg betroffenen Menschen in der Ukraine gebeten. Seine Diözese Odessa-Simferopol liegt im Südosten des Landes. Momentan ist sie allerdings, durch die
umstrittene russische Annexion der Halbinsel Krim, geteilt. Die Kirche muss auf der Krim – nach russischem Recht – nun einen Antrag auf Anerkennung stellen, um ihre Arbeit dort offiziell
fortsetzen zu können.
Die
wichtigste Aufgabe, betont Bischof Bernacki, ist es momentan für die Flüchtlinge da zu sein. Nach offiziellen Angaben gibt es rund eine Million Binnenflüchtlinge in der Ukraine, die tatsächliche
Anzahl der Menschen auf der Flucht dürfte aber höher sein. „Viele Menschen kommen nach Odessa, weil es eine Hafenstadt ist und sie hier auf Schutz und im besten Fall sogar auf Arbeit hoffen“,
erklärte Bernacki in einem Gespräch mit dem Renovabis-Hauptgeschäftsführer Pater Stefan Dartmann SJ. Die Situation vor Ort sei allerdings eine ganz andere: Die staatlichen Stellen seien mit den
vielen Flüchtlingen meist überfordert und die Kirche ist für viele die letzte Hoffnung. Momentan brauche es vor allem das Allernötigste: Essen, Kleider, Medizin und vor allem die seelsorgliche
Betreuung, der häufig traumatisierten Flüchtlinge. Die Unterstützung aus anderen europäischen Ländern, besonders aus Deutschland, sei dafür sehr wichtig. Bernacki betont: „Viele Flüchtlinge in
der Ukraine sind momentan nicht in der Lage sich selbst zu versorgen. Sie sind dringend auf Hilfe aus dem Ausland angewiesen.“
Papst
Franziskus: „Schulter an Schulter mit euch“
Die
ukrainischen Bischöfe haben in der vergangenen Woche bei einem Besuch im Vatikan mit Papst Franziskus über die Situation gesprochen. Dabei haben sie auch ihre grundlegende Position zu dem
Konflikt klar zum Ausdruck gebracht: Es gehe nicht um einen Bürgerkrieg innerhalb des Landes, sondern die Ukraine sei das Opfer einer Aggression des Nachbarstaates geworden. Auf die humanitäre
Situation und das Leid der Flüchtlinge angesprochen, habe der Papst ihnen seine Solidarität mit den Worten versichert: „Ich bin Schulter an Schulter mit euch und zu euren Diensten.“ (Quelle
Renovabis 4.3.2015)
Renovabis-Pfingstaktion 24.5.14
Renovabis-Pfingstaktion 4.5.2013
F E S T G O T T E S D I E N S T mit Dr. András Márton, Caritasdirektor der Erzdiözese Alba-Julia in Rumänien, zu der auch unsere Partnergemeinde Toplita zählt
G E S P R Ä C H S R U N D E: Dr. Márton erläuterte die Probleme der Behinderten in Rumänien. Anschließend Gespräch mit Hartmut Fritz, Caritasdirektor in Frankfurt.
A U S S T E L L U N G anlässlich der RENOVABIS - Pfingstaktion im Gemeindesaal von St. Hedwig:
RENOVABIS - Beispiele für Projekte in Osteuropa
RENOVABIS - Beispiele für Behindertenprojekte
Behindertenhilfen - Beispiele in Frankfurt am Main
Behindertenhilfen - Beispiele aus unserer Gemeinde
12. Mai 2012
Eröffnung der Pfingstaktion des Hilfswerkes Renovabis für das Bistum Limburg und die Stadtkirche Frankfurt am 12. Mai 2012, ab 15.00 Uhr in St. Hedwig
„Und er stellte ein Kind in ihre Mitte…“, unter diesem Motto nimmt die diesjährige Pfingstaktion des Hilfswerkes Renovabis die Situation von Kindern in Osteuropa
in den Blick.
Martin Lenz vom Hilfswerk Renovabis hält einen Vortrag über die Lebenssituation und die soziale Lage von Kindern in Osteuropa, mit anschließendem Austausch. Die Veranstaltung
schließt mit dem Eröffnungsgottesdienst um 18.00 Uhr, innerhalb dessen Jugendliche aus der Pfarrei Griesheim über ihre Begegnung mit Kindern in Tschechien und Rumänien berichten.
Seit 1993 half Renovabis in 29 Staaten in Mittel-, Ost- und Südosteuropa bei der Verwirklichung von rund 17.600 Projekten mit einem Gesamtvolumen von fast 520 Millionen Euro. Im Jahr 2010 hat
Renovabis 843 Projekte mit insgesamt 29.485.090,36 Euro unterstützt. Ehrgeizige „Ministars“ in Lettland, zurück gelassene „Euro-Waisen“ in Rumänien, vermeintliche „Schmuddelkinder“ in Ungarns
Romadörfern: Die Kindheit im Europa von heute hat viele Gesichter. Darum geht es bei der diesjährigen Aktion.
Die Veranstaltung wird im Auftrag des Bistums Limburg und der Stadtkirche Frankfurt vom Hedwigsforum ausgerichtet. „Wir wollen dabei mithelfen, das Augenmerk der Öffentlichkeit auf die oft
himmelschreiende Not von Kindern direkt vor unserer deutschen Haustüre zu richten“, sagte dazu der Vorsitzende des Hedwigsforums, Pfarrer Rolf Glaser. Das Hedwigsforum Frankfurt hat sich
insbesondere den Austausch und die Begegnung mit Ländern und Kirchen im östlichen Mitteleuropa und Osteuropa zum Ziel gesetzt. So steht in diesem Jahr eine Reise in die Ukraine auf dem
Programm.