Weihbischof Václav Malý

mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet

18.10.2021

Bild: https://commons.wikimedia.org
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Václav Malý wurde 1996 von Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof von Prag ernannt.

 

Viele kennen ihn noch von seinem Besuch im Hedwigsforum im Jahr 2006, bei dem er auf Einladung der Ackermann-Gemeinde über Tschechiens katholische Kirche im Aufbruch berichtete. Malý setzt sich seit Jahrzehnten für die Verständigung und Versöhnung zwischen Tschechen und Deutschen ein.

 

Zu kommunistischen Zeiten hatte er als Oppositioneller und einer der wenigen Priester die Charta 77 unterschrieben, die Gerechtigkeit und Freiheit in der Tschechoslowakei einforderte. Er erhielt Berufsverbot als Priester und wurde durch die Geheimpolizei verfolgt.

 

Zudem war er Mitunterzeichner des sogenannten Prager Appells von 1985, der die Teilung Deutschlands als Hindernis auf dem Weg zur europäischen Einheit, zu Abrüstung und zur Befriedung des Kontinents thematisierte. Während der Samtenen Revolution von 1989 war Václav Malý eine der führenden Persönlichkeiten. Heute gilt er als moralische Instanz in Tschechien, der umstrittene Themen anspricht, International setzt er sich weiterhin für Demokratie, Toleranz und Meinungsfreiheit ein.

 

Im September ist Václav Malý für seinen Mut, seine Weitsicht und seine Menschlichkeit mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden.

 

Bilder von seinem Besuch im Hedwigsforum 2006:

Leben, Glauben und Kirche sein in Tschechien

Vom 12.- 15. Oktober 2017 unternahm eine kleine Reisegruppe des Hedwigsforums und der Ackermanngemeinde eine pastorale Begegnungsfahrt in das Bistum Leitmeritz in Nordböhmen, Tschechien.

 

Die Geschichte Nordböhmens ist in vielerlei Hinsicht der Schlesiens ähnlich und auch vielfach mit dieser verbunden. Die Länder der böhmischen Krone! Auch dort gab es deutsche Siedler. Auch dort blühende Landschaften! Auch dort eine starke und blühende Kirche! Von dieser zeugen große und gewaltige Wallfahrtkirchen und Klöster. Wir bekamen einen Eindruck vergangener Größe.

 

Allein, heute nagt der Zahn der Zeit an diesen Bauten. Gewaltige Bauschäden, manche gar, obwohl  denkmalgeschützt und Kulturerbe vom Verfall bedroht.

 

Auch ansonsten nichts von einer blühenden Kirche. 10% der Bevölkerung sind Katholiken, die Zahl protestantischer oder hussitischer Christen ist verschwindend gering. Manche Gottesdienstgemeinden bestehen nur noch aus einer Handvoll Kirchenbesucher, viele von ihnen obendrein nicht sehr vermögend. Die Pfarrer wie auch der Bischof stehen vor gewaltigen pastoralen Herausforderungen. Zudem haben sie große Sorgen, sich finanziell über Wasser zu halten, trotz der sogenannten „Restitution“, der Rückgabe vom Kirchenvermögen, wozu aber eben auch Bauten gehören, die durch die Baulasten Pfarreien und Bistum zu überfordern drohen. Auf den ersten Blick also nichts mehr von einer blühenden Kirche! Eher eine verkarstete kirchliche Landschaft!

 

Und doch kamen wir mit Menschen ins Gespräch, die nicht resigniert waren. Es waren Menschen, die versuchten, in dieser Situation und mit dieser Situation zu  leben, darin ihren Glauben zu leben - inmitten eines atheistischen oder zumindest kirchlich nicht gebundenen Umfeldes. Sie leben ihren Glauben im Geiste Hedwigs, indem sie sich für Glaube und Caritas, für christliche Bildung und  Familienpastoral oder die Minderheit der Roma engagieren und dabei mit Menschen guten Willens zusammenarbeiten. So sind sowohl im Caritasverband, im katholischen Gymnasium in Krupka als auch im christlichen Hospiz in Leitmeritz der größte Teil der Mitarbeitenden Ungetaufte, mit denen die wenigen Katholiken versuchen, in einem christlichen Geiste zu arbeiten, indem sie sich an christlichen Grundsätzen orientieren und dabei ihren eigenen Glauben vorzuleben suchen.

 

Insgesamt keine komfortable  Situation! Und ich selbst habe mich bei der Frage ertappt, ob wir hier nicht eine düstere Vision unserer eigenen Zukunft, der Zukunft der Kirche hier in Deutschland gesehen haben könnten. Zwar sind wir immer noch eine reiche Kirche. Doch ob das und wie lange das so bleiben wird, vermag niemand mit Bestimmtheit zu sagen.

 

Und schauen wir genauer hin, dann sehen wir, wie es auch hierzulande zu bröckeln beginnt, weniger bei den Bauten, aber doch in der Pastoral und im kirchlichen Leben. Der Boden der kirchlichen Landschaft verkarstet auch hier, schleichend und zunehmend.

 

Und so frage ich mich weiter, ob die Christen dort für uns nicht ein Mutmachzeichen sein können. Ein Mutmachzeichen, indem sie zeigen, wie sich auch im Kleinen und mit geringen Mitteln Glauben leben und bezeugen lässt.

 

Rolf Glaser

Pfarrer und Dekan

 

Pojednanie / Versöhnung in Progress

Ausstellung der Maximilian-Kolbe-Stiftung

Die Ausstellung ist ein Projekt der deutschen und polnischen Bischofskonferenzen aus Anlass des 50. Jahrestages des Briefwechsels der polnischen und deutschen Bischöfe. Mit dem mutigen Satz: „Wir vergeben und bitten um Vergebung“ hatten Polens Bischöfe 1965 die deutschen Bischöfe zur tausendjährigen Feier der Taufe Polens 1966 eingeladen. Daraus ist ein nicht immer einfacher Versöhnungsprozess entstanden.

Gemeinsam mit den polnischen Partnern wurde die Ausstellung durch die Maximilian-Kolbe-Stiftung*) entwickelt. So wurden in Berlin und in Breslau gleichzeitig entsprechend parallele Ausstellungen gezeigt, die viel beachtet waren. Unter anderen besuchte sie auch die Bundeskanzlerin. Im Nachgang zu diesen erfolgreichen Ausstellungen wurde eine kleinere mobile Version der Ausstellung erarbeitet, die wir nun im Josefshaus in Frankfurt-Griesheim, Auf der Beun, präsentieren können.

Die Ausstellung wurde u.a. in diesem Jahr auf der Brücke zwischen Polen und Deutschland in Görlitz durch Bischof Ipold, Görlitz, und Erzbischof Józef Kupny, Breslau, anlässlich der Renovabisaktion im Juni 2017 eröffnet und auch auf dem Katholikentag in Leipzig gezeigt.

 

Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, diese wichtige Ausstellung nach Frankfurt zu holen und hoffen, dass damit die Ackermann-Gemeinde und das Hedwigsforum einen Beitrag zur Thematik der deutsch-polnischen Versöhnung leisten.

 

Die Ausstellung ist insbesondere auch für Schulklassen geeignet.

 

Josefshaus, Auf der Beun, Frankfurt-Griesheim

Öffnungszeiten: 1. - 17. September 2017 - 9 bis 17 Uhr (montags geschlossen)

 

 

Eine Veranstaltung des Hedwigforums und der Ackermann-Gemeinde

*) Die Maximilian-Kolbe-Stiftung
weiß sich dem heiligen Maximilian Kolbe, dem Märtyrer der Versöhnung, verpflichtet, der sein Leben stellvertretend für einen Mithäftling im Konzentrationslager Auschwitz hingegeben hat. Er hat damit ein Zeichen dafür gesetzt, dass Hass und Gewalt nicht das letzte Wort haben. Aus dieser Erinnerung schöpft die Maximilian-Kolbe-Stiftung Kraft für ihre Versöhnungsarbeit. Sie weiß sich den Opfern von Unrecht und Gewalt besonders verpflichtet.

Überraschung am Abend

04.08.2016 - Heute Abend standen überraschend fünf junge Französinnen und Franzosen vor der Tür des Jugendclubs Georgskeller in Nied (Bezirk Dreifaltigkeit). Sie sind auf der Durchreise vom Weltjugendtag in Krakau und baten um ein Nachtquartier.

 

Unsere Gemeindereferentin Verena Nitzling bewies ein großes Herz und Improvisationstalent. Sie hat bereits für das Frühstück eingekauft ...

Veronique Vogel von der Französischen Gemeinde (links) kam spontan und half.

05.08.2016 - Am Morgen: Frühstück und Weiterreise

Verena Nitzling berichtet:

"Unsere Jugendsprecherin Miriam und ich sind heute früh mit fünf jungen Menschen aus Frankreich in den Tag gestartet. Spontanes Weltjugendtagsfeeling auch für uns hier in Nied. Die fünf sind mit diesem grandiosen Auto unterwegs und brauchen etwas länger. Sie haben sich das Auto extra für den Trip zum WJT gekauft.Zwischenstop in Prag, München, Frankfurt, Luxemburg und dann zurück nach Hause. Da nicht alle ins Auto passen, wechseln sie sich ab. Zwei fahren mit dem Fernbus und drei fahren mit dem Auto. Die Autogruppe hat die Aufgabe, eine Unterkunft für die Nacht zu suchen. Gestern standen sie spontan bei mir in der Türe. Danke für diese herzliche Begegnung!"

Neue Eindrücke vom Weltjugendtag

An den letzten beiden Tagen des Weltjugendtages standen die großen Höhepunkte der Fahrt an. Nachdem alle jungen Leute sich auf den 10 Kilometer langen Weg zum großen Feld „Campus misericordiae“ (Feld der Barmherzigkeit) gemacht hatten, begann dort das große Nachtgebet (Vigil) mit dem Papst.

 

„Ein einmaliges Erlebnis“, so beschreibt es einer unserer Jugendlichen. Musik, Begegnung, eine große Rede des Papstes und der eucharistische Segen waren die Höhepunkte dieser Feier. Über 1,5 Millionen Menschen waren auf diesem Feld und verbrachten auch die Nacht dort, wo am Sonntag der große Abschlussgottesdienst mit Papst Franziskus stattfindet.

 

Auf dem Weg zum „Campus misericordiae“, dem Ort der Vigil und des Aussendungsgottesdienstes

Ankunft auf dem riesigen Gelände

Die Vigilfeier am Abend

Ein Sommer voll auf Touren:

Fahrt von jungen Erwachsenen nach Krakau zum Weltjugendtag

Unsere Gruppe „mittendrin“ (Fotos: Steven Tijerina)

 

Während es in der Sommerferienzeit in den Straßen von Griesheim etwas beschaulicher als sonst zu geht und es auch bei uns in der Gemeinde etwas ruhiger wird, gehen gerade jetzt viele Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit der Gemeinde auf Tour. Da ist 'ne Menge los; unter anderem auch eine Aktion des Hedwigsforums:

Unsere Gruppe mit ihrer Gastgeberin Barbara Schiller vom Hedwigsforum

Bereits am Sonntag, den 24.07. sind sieben junge Erwachsene zu „dem“ katholischen Großereignis des Jahres gefahren: dem Weltjugendtag der Katholischen Kirche im polnischen Krakau. Über zwei Millionen junge Christen aus aller Welt werden dort zusammen mit Papst Franziskus erwartet. Über das Hedwigsforum haben wir ja schon lange Kontakt nach Polen. Und so ist die Gruppe auch von Barbara Schiller, Mitglied im Hedwigsforum, in der Nähe von Krakau untergebracht. In dieser einen Woche erwarten die jungen Leute viele spannende Begegnungen und Erlebnisse! Es ist gut, dass unser Hedwigsforum eine Delegation dort hinschicken konnte.

 

Einen ersten Bericht gibt es auf unserer Gemeindehomepage: http://www.mariaehimmelfahrt-ffm.de/wjt-krakau/#more-4907

 

Rolf Müller

Pastoralreferent

Begegnungen mit Gemeinden in Mittel- und Osteuropa

17.- 20.11.2010

Anlässlich des Briefwechsels zwischen der Tschechoslowakischen und der Deutschen Bischofskonferenz vor 20 Jahren fand im Erzbischöflichen Palais in Prag eine Feierstunde statt.

Dieser Briefwechsel war der Beginn einer neuen Ära der Nachbarschaft zwischen Tschechen und Deutschen nach Mauerfall und Samtener Revolution.

Das HEDWIGSFORUM war zu diesem denkwürdigen Ereignis eingeladen und war mit einer kleinen Delegation vertreten.

Mai 2010

Begegnung mit Bischof Jan Graubner aus Olmütz/Olomouc in Tschechien, der Partnerdiözese des Bistums Limburg, und der tschechischen Gemeinde Frankfurt bei der RENOVABIS-Solidaritätsaktion

September 2009

Mitarbeit beim Gedenkgottesdienst zu 70 Jahre Kriegsbeginn mit Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst:

Gestaltung einer Wander-Friedenskerze von polnischen und deutschen Jugendlichen sowie der Fürbitten mit Frankfurter Beispielen

Oktober 2006

Begegnung mit Bischof Maly aus Prag, der tschechischen Gemeinde aus Frankfurt und der Ackermann-Gemeinde Diözese Limburg

Vortrag von Bischof Maly, Prag, über "die katholische Kirche Tschechiens im Aufbruch" vor der Ackermann-Gemeinde, Diösesanverband Limburg

Oktober 2006

Begegnung mit der polnischen Gemeinde aus Frankfurt anläßlich des Patronatsfestes der Heiligen Hedwig (siehe auch Ausstellung über die Hlg. Hedwig)

Homepage der Gemeindestandorte Mariä Himmelfahrt und St. Hedwig
Homepage der Gemeindestandorte Mariä Himmelfahrt und St. Hedwig